Ladeburg – Geschichte und Geschichten aus vergangener Zeit aufgeschrieben von Beate Thaute
Auf dieser Zeitreise in die Vergangenheit wollen wir mit vielen historischen Details und Fotos die Erinnerung an das damalige Leben in Ladeburg lebendig halten.
Ein Kokon für Ladeburg – die Geschichte der Seidenraupenzucht /Teil 1
Zur Geschichte
Über die Erfindung bzw. Idee aus den Kokons der Seidenraupe Stoff herzustellen, existieren viele Legenden. Chinesische Kaiser aus dem 3. Jahrtausend vor Christi werden genannt, so zum Beispiel der Kaiser Huang Dui, dessen Frau Xilling Shi sich besonders für die Seidenraupenzucht – und Herstellung interessierte.
Älteste archäologische Seidenfunde in China sind 4500 Jahre alt.
Nur in China entwickelte man die Methode, den endlosen Faden des Kokons abzuhaspeln, vom Seidenleim zu befreien und zu Seidenstoffe zu verarbeiten.
Der äußerst beliebte und teure Stoff weckte weltweit Begehrlichkeiten. Vom legendären Land im Osten floss der kostbare Stoff seit Jahrhunderten die alten Handelswege entlang nach Westen. Das Straßennetz der sogenannten Seidenstraße mit einer Länge von über 10.000 km, umfasste Karawanenstraßen über Land und verschieden Wasserwege. Noch heute werden Güter entlang der alten Seidenstraße gehandelt. Mehrere Tausend Kamele, viele Hunderte Schiffe und ein Heer von Händlern trugen die Ballen bis an den Bosporus.
Dort war der Hunger nach dem glänzenden Gewebe unstillbar. Frauen wie Männer hüllten sich in das kostbare Tuch, die Wände der hohen Häuser zierten Seidenbahnen und auch das einfache Volk gierte nach Seide.

Als Seidenstraße bezeichnet man ein altes Netz von Karawanenstraßen, dessen Hauptroute den Mittelmeerraum auf dem Landweg über Zentralasien mit Ostasien verband. Die Bezeichnung geht auf den im 19. Jahrhundert lebenden deutschen Geografen Ferdinand von Richthofen zurück, der den Begriff 1877 erstmals verwendet hat. Wikipedia
Eigenschaften der Seide
Der natürliche Stoff Seide ist auch heute als Gewebe ein sehr begehrter, beliebter und exklusiver Stoff. Seide hat einen weichen, warmen und glatten Griff. Sie ist sehr leicht, hautfreundlich und temperaturregulierend. Seide findet sich in Bekleidung, Heimtextilien, als Füllung für Decken und auch in Pulverform in Kosmetikprodukten, wie Lippenstiften oder Cremes.
Einen gleichwertigen Ersatz für Seide hat man bis heute noch nicht gefunden.
Mit der Herstellung bzw. Gewinnung der Seide ist die Zucht und Domestizierung (innerartlicher Veränderungsprozeß) des Maulbeerseidenspinners (Bombyx mori) verknüpft.

Die Raupen dieser Schmetterlingsart ernähren sich ausschließlich von Maulbeerblätter.
Von der Raupe zum Garn
Am Anfang der Seidenproduktion (egal ob Wildseide oder Zuchtseide) steht das Ei eines Seidenspinnerschmetterlings. Aus dem Ei schlüpft eine kleine Raupe. Der Lebenszyklus der Schmetterlinge ist mit dem Sprießen der Blätter des Maulbeerbaums zeitgleich, so dass die kleinen Raupen direkt anfangen können zu fressen.
Nach sechs Wochen hört sie auf zu fressen und fängt an sich zu verpuppen. Ist der Kokon fertig gesponnen, kann der Seidenfaden zwischen 1000 und 4000m lang sein!
Die Puppen werden vor dem Schlüpfen des Schmetterlings eingesammelt und im kochenden Wasserbad oder mit heißer Luft getötet, nur so erhält man einen durchgehenden Faden. Für 250 g Seidenfaden benötigt man ca. 1 kg Kokons (ca.3000 Stück).

Seidenspinner Imago, Flügelspannweite 40 mm und Kokon 30 mm lang, Foto: Naturkundemuseum Leipzig
Durch Raub gelangten im 6. Jahrhundert Samen des Maulbeerbaums und Eier des Maulbeerseidenspinners nach Byzanz (Kaiserreich im östlichen Mittelmeer), von dort verbreitete sich die Seidenherstellung über den gesamten Mittelmeerraum. Italien wurde im 16. Jahrhundert eine führende Produktionsstätte für Seidengewebe.
Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg
Der Gründungsvater Preußens hatte die Hugenotten nach dem Dreißigjährigen Krieg in die Mark Brandenburg geholt und förderte fortan die Anpflanzung der Maulbeerbäume (Morbus Alba- weißer Maulbeerbaum) in den Städten sowie insbesondere an Kirchen und auf Dorfplätzen.
Trotz aller Anstrengungen blieb die Seidenproduktion wenig ertragreich.
Sein Sohn Friedrich-Wilhelm I (1688-1740), bekannt auch als der Soldatenkönig, setzte noch einen drauf. Da Seide damals als Bekleidungsgrundstoff so begehrt war wie heute Plaste, Elaste und Klebstoff, wollte er die Seidenproduktion von China und Japan nach Europa holen, um das Abfließen von Devisen aus Preußen zu verhindern.
Sein Territorium glich damals einem teils entvölkerten Landstrich und die Hauptstadt Berlin-Cölln erinnert an ein armes Provinznest.

Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig, im Harnisch mit Hermelinmantel, Marschallstab sowie Bruststern und Schulterband des Schwarzen Adlerordens (Gemälde von Antoine Pesne, um 1733)
Überall auf den Kirchhöfen, an Chausseen und Brachen ließ er Maulbeerbäume in Dörfern und Städten pflanzen. Doch die Seidenraupenzucht gestaltete sich schwierig, zu helles Licht, Temperaturschwankungen, Zugluft und die Pflege bzw. Handhabung der Kultivierung durch die Küster, Lehrer und Bauern ließ viele Vorhaben scheitern. Gebraucht wurde die Seide für Kleider, Schuhe, Strümpfe, Uniformfutter, Gardinen, Möbelbezüge und Tapeten.
Die systematische Förderung des seidenen Gewerbes begann allerdings erst durch Friedrich II (1712-1786). Er warb systematisch ausländische Experten an, lockte mit staatlichen Preisgarantien, gab kostenlos Baumsamen und Seidenspinnereier ab und motivierte die Bevölkerung dadurch, sich an der Seidenproduktion zu beteiligen.
Per Order hatte Friedrich II. vor allem Dorfschullehrer und Küster angewiesen, sich neben ihrem Hauptberuf der Seidenproduktion anzunehmen. „Bauern wollte er dieses komplizierte Geschäft nicht anvertrauen„, sagt Seidenexperte Carus. „Die hatten für die empfindliche Ware zu grobe Hände.“
Zwei Jahre vor seinem Tod im Jahre 1784 erreichte die Produktion von Seide in Preußen so ihren Höhepunkt.
Die Bevölkerung pflanzte zwar noch die Bäume an, hatte aber keine Lust mehr auf Raupen. Nach dem Tode Friedrichs II. brach dieser Industriezweig in sich zusammen.

Friedrich II. oder „Friedrich der Große“, volkstümlich der „Alte Fritz“ genannt, war ab 1740 König von Preußen, er entstammte der Dynastie der Hohenzollern.
Drei Monate im Frühjahr, so lange wie die Maulbeerbäume zarte Blätter lieferten, war in Preußen Seidensaison.
Was hat Ladeburg mit alldem zu tun?
Neben dem Schmied und dem Krüger waren es vor allem die Schulmeister, die als Handwerker ins Dorf kamen. In der Geschichte der „Domdörfer Zepernick und Ladeburg“ von Otto Koch ist dazu auf S.46 zu lesen:
„Die Schulmeister in den früheren Jahren, und zwar noch vielfach bis ins 18. Jahrhundert hinein, mit der schwersten aller geistigen Verrichtungen, der Erziehung beladen, waren keine für ihre Befähigung besonders vorgebildeten Personen, sondern größtenteils Handwerker, Weber, Schneider und auch andere Professionisten…“
Eine solche “Nebentätigkeit“ oder Profession war ohne Zweifel auch die Seidenraupenzucht, für die Friedrich Wilhelm I mit der Förderung des Maulbeerbaumanbaus die Grundlage legte.
Vielerorts im Land sahen die Küster/Lehrer eine Chance ihr wirklich erbärmliches Lehrereinkommen aufzubessern.

Links ist die alte Schule am Dorfteich in der Schmetzdorfer Straße zu erkennen. Die Nähe zum Wasser begünstigten die Entenzucht und Seidenraupenzucht.
Von Anfang bis Ende
1791 zählte man in Ladeburg 60 Maulbeerbäume. Wann genau die Plantage mit den Maulbeer- und Obstbäumen angelegt wurde, ist nicht überliefert.
In der 1820 eingeleiteten Separation (Flurbereinigung oder Flurneuordnung) steht unter Punkt 7 im Dom Dorf Ladeburg S.215 von Rudolf Schmidt:
„Im Anschluss an die Pfarrwörde in der Dorfstraße wurde eine Baumschule mit Wildbäumen und eine solche mit Obstbäumen angelegt. Der Lehrer übernimmt die Verpflichtung, die Schulkinder in der Obstbaumzucht zu unterweisen, wofür ihm die Obstnutzung der Baumschule zusteht. Die Maulbeerbaum–Plantage, deren Grund und Boden der Kirche gehört, wird weiter betrieben.“
Es ist anzunehmen, dass diese Plantage neben oder hinter dem heutigen Kirchengemeindehaus in der Straße „An der Kirche“ angelegt wurde. Dazu liegen keine Unterlagen vor.

Alte Schule am Dorfteich in der Schmetzdorfer Straße, früher war das Fachwerkgebäude noch mit Stroh gedeckt. Foto 1998 Beate Thaute
Beginn der Seidenraupenzucht in Ladeburg – Lehrer sollten Seide als Nebenverdienst anbauen
In diesem Haus begann 1775 die Geschichte des Küsters und Schullehrer Johann Friedrich Lindenberg, dessen Vater zuvor hier in Ladeburg schon das gleiche Amt innehatte.
Lindenberg war sehr bemüht den katastrophalen Zustand des Schulwesens in den Griff zu bekommen. Den Schülern soll das Lesen und Schreiben beigebracht werden, sie sollen beten und Kirchenlieder singen. Das Schulgeld aber ging nur spärlich ein und somit kam er mit seinem Lehrereinkommen von nur 15 Taler im Jahr nicht aus.
Ob er eine Unterweisung in der Kunst des Seidenbaus bei dem Bildungsmanager der ersten Stunde, Johann Julius Hecker, Theologe und Pädagoge im 18. Jahrhundert, der als Pastor in der Berliner Dreifaltigkeitskirche wirkte und Dorflehrer ausbildete, ist nicht bekannt.
Er jedenfalls fasste 1791 den Mut, wollte seinen Lebensunterhalt aufbessern und betrieb den Seidenanbau, wozu die o.g. Maulbeerplantage angelegt wurde. Leider erfroren ein großer Teil der Bäume und der Ertrag ging gegen Null.
Die Not ging so weit, dass Lindenberg nicht einmal mehr seine sechs Kinder kleiden konnte.
Aus der preußischen Seidenzucht übrigens ist am Ende doch nichts geworden. Denn obwohl Friedrich II alle Bauern zum Seidenbau verpflichtete, blieb der Ertrag gering. Die wenigsten schafften es, die empfindlichen Seidenraupen aufzuziehen. Nach der Reichsgründung 1871 war mit der Seide aus Preußen endgültig Schluss.
Das Schulhaus enthält außer dem Schulzimmer, ein Wohnzimmer und mehrere Kammern.
Dort lebte die achtköpfige Familie Lindenberg, des Weiteren wohnte auch seine Mutter mit im Haus. Täglich kamen die Schüler, zum teil vormittags, zum teil nachmittags und des sonntags bereitete im Wohnzimmer der Pfarrer, damals Jacob Friedrich Otto, seine Predig für die Kirche vor.
Zu der Zeit hatte Ladeburg ungefähr 200 Einwohner, um die 30 Kinder waren zu betreuen.
Wo haben nun die Seidenraupen auch noch Platz?
Neben dem Unterricht war die Seidenraupenzucht zu betreuen. Diese begann kurz vor dem Grünwerden der Maulbeerbäume, die Eier wurden zur Ausbrütung im Zimmer/Schulraum ausgelegt. Jede zweite. oder dritte Stunde, mit Ausnahme der Häutungsperioden, wird gefüttert. Das Laub muss frisch sein, darf nicht nass vom Regen oder Tau sein.
Wie Lindenberg das alles unter den oben beschriebenen Umständen geschafft hat, wir werden es nicht mehr erfahren.

Mittig ist die Schule zu erkennen, rechts die Kirche und Plantage vor 1900
Am 14.3.1814 verstarb Johann Friedrich Lindenberg, sein Sohn übernahm die Stelle. Die Maulbeerplantage gab es noch teilweise, aber er führte das Erbe der Seidenraupenzucht nicht fort, wie auch die kommenden Lehrer.
Das war der Untergang der Seidenraupenzucht in Ladeburg
Die Seidenweberei und Herstellung anderer Web- und Textilwaren bestand dennoch vereinzelt bis in die 1940iger Jahre und der Nachkriegszeit in Ladeburg.
Spinnen und Weben
gehört zu den ältesten Kulturtechniken der Menschen.
Die Notwendigkeit zu weben war zunächst, wie jede andere handwerkliche Arbeit, eine äußere, sachliche Notwendigkeit. Man muss sich wärmen, kleiden, man braucht Decken, Taschen und Jagdsäcke und anderes mehr, aber weben heißt nicht nur etwas Nützliches zu schaffen, sondern auch etwas Schönes.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Weben in Deutschland über viele Jahre fast vollkommen in Vergessenheit geraten. So fand die Handweberei in der Hektik des Wiederaufbaus für Dinge dieser Art geistig weder Raum noch Zeit.
Stil und Geschmack waren nicht mehr zeitgemäß.
Heute haben Webautomaten die industrielle Fertigung von Stoffen übernommen. Die Webstühle brauchen zu ihrer Bedienung keine Weber mehr, sondern Ingenieure.
Das schöne kreative Handwerk hat heute eine andere Bedeutung als in vergangenen Jahrhunderten, wo die jungen Mädchen noch ihre Aussteuer selbst bis zur Hochzeit am Webstuhl fertigten.

Emma Scheel,1906 geboren in Pommern, webte ihre Aussteuer selbst. Brachte sie mit nach Ladeburg und heirate hier den Malermeister Hans Richard Albert Schiefelbein. Diese Schmuckstücke sind noch heute im Familienbesitz und werden zu besonderen Anlässen aufgedeckt, „ES“ steht für Emma Scheel.

Drei handgewebte Handtücher und ein Mangeltuch für die Aussteuer, gefertigt von Gisela Perwitz verh. Stübling, Enkeltochter des Seidenwirkermeister Albert Perwitz, eingestickte Initialen „GP“ – stehen für Gisela Perwitz


Waltraut Bielicke, verh. Sowa, die Tochter des Bauunternehmers Karl Bielicke, hat nach der Ladeburger Schulzeit um 1943 im Pflichtjahr das Weben in einer Bernauer Weberei erlernt.
Junge Frauen aus Ladeburg, so von Evelin Otto, verh. Laudon erzählt, versuchten Ende der 1940iger Jahre Fallschirmseide in einer Seidenweberei in Bernau zu ergattern, um sich daraus eine Seidenbluse zu schneidern.
Kolonialwarenladen Albert und Willy Perwitz

Der Webstuhl vom Seidenwirkermeister Albert Perwitz stand im Zimmer auf der rechten Seite des Hauses in der Dorfstraße 3 (heute Bernauer Straße 11)

Urkunde des Seidenwirkermeister Albert Perwitz, geb. am 7. Januar 1854 in Ladeburg, zur Eröffnung der Kolonialwaren-Handlung am 10.10.1908.
Am Webstuhl arbeiteten in Ladeburg
17./18. Jahrhundert:
1679: Samuel Wulkow Garnweber 1 Webstuhl; Margarete Brüning 2 Webstühle; Andreas Bolte Webmeister; Michael Bredereck Webmeister 1715: Michael Gottschalk Leineweber; Friedrich Gottschalk Leinewebermeister 1740: Johann Peter Lindenberg (Küster) Stückmeister, 1 Webstuhl 1802: Christian Friedrich Wegener Garnweber
Um 1858 waren als Webermeister tätig:
Friedrich Scheller Dorfstraße 23 (heute Rüdnitzer Straße); August Franz hatte sich 1852 aus Weimar in Ladeburg niedergelassen; Ludwig Böhme Dorfstraße 24 (heute Rüdnitzer Straße) Vorfahre von Albert Böhme; Gottlieb Lehmann?

Hof Scheller vor 1895, das Haus ist noch Stroh gedeckt, Dorfstraße 23, heute Rüdnitzer Straße. Hier arbeitete der Kossät und Webermeister Friedrich Scheller um 1858.
Weber und andere textilverarbeitende Gewerke in Ladeburg
Nachgeschaut: 1802 im Ladeburger Kirchenbuch und um 1910 im Ladeburger Kataster
Friedrich Bielicke Dorfstraße 60 (heute Bernauer Straße); Albert Perwitz Dorfstraße 3 (heute Bernauer Str.) Seidenwebermeister; Gottlob Perwitz Dorfstraße 62 (heute Bernauer Straße); Paul Marggraf Ausbau Zepernicker Straße (heute …………); Gotthold Sachse Ausbau Rollberg (heute Rollberg); Emma Forner Kirschgarten, (heute Kirschgarten), verehl. Hänel; Karl Volkmann An der Straße nach Bernau 7, (heute…?.) Teppichweber.
Aus dem Adressbuch von 1924/25 ist zu erfahren:
Gotthold Sachse Rollberg 110, Seidenweber; August Lehmann Rollberg 78, Schneidermeister; Friedrich Hampe Rollberg 78, Handschuhmacher; Otto Volkmann Handschuhmacher
Die Weberei Toczek im Kirschgarten
In der Ladeburger Weberei „J.L. Toczek Nachfolger, Berlin 027, Brauner Weg 4“ arbeiteten im Kirschgarten in den 1920er Jahren noch 21 Weber und Weberinnen. Zwölf der weiblichen Angestellten im Jahre 1929 waren 14 – 16 Jahre alt, die männlichen Mitarbeiter waren alle über 16 Jahre. 1939 gab es nur noch insgesamt 8 Mitarbeiter, davon sieben weibliche über 18 Jahre und ein männlicher über 18 Jahre. Verantwortlicher Betriebsleiter war der Weber Wilhelm Findeisen. Art der Betriebskraft: Handbetrieb und Elektrizität.

Auszug Katasterblatt aus dem Jahr 1934
Heute ist das Gebäude abgerissen und eine Stadtvilla entstand auf diesem Gelände Ecke Kirschgarten/Paulsfelde.

Katasterblatt für eine gewerbliche Anlage mit einer jährlichen polizeilich bestätigten Betriebsbesichtigung
Kein Neuanfang 1947
Im Oktober 1947 wollten Hans Köhler, Werner Dressel und Max Kessel die gewerblichen Räume der ehemaligen „Fa. I.L. Toczek Nachf.“ Ladeburg-Kirschgarten mit rund 400 qm und 8 Webstühlen, 2 Spulmaschinen, 1 Schärmaschine mit Zubehör mieten, um dort die “Märkische Webwaren GmbH, Ladeburg über Bernau bei Berlin, Kirschgarten“ zu gründen. Die benötigten Arbeitskräfte sollten in erster Linie aus Ladeburg eingestellt werden.

Im April 1949 ist die geplante Gründung der Weberei an dem zurzeit bedingten Mangel an Material gescheitert.
1950 Ladeburg hat 1422 Einwohner
Literaturnachweis:
Auszüge aus „Ladeburg – eine Zeitreise“, Petra Domke, Hrsg. Beate Thaute, Verlag Spree – PR, Berlin 2005; Ladeburger Gemeindevertreterprotokolle; Ladeburger Kirchenbücher; Oberbarnimer Dörfer von Rudolf Schmidt ; Wikipedia; Privatdokumente Ladeburger Familien; Aus der Geschichte der Domdörfer Zepernick und Ladeburg von Otto Koch,“Spinnst du? Na klar!“ Ulricke Claßen-Büttner; Adressbücher Fotos: Privatsammlung Familie Dieter Thaute, soweit nicht anders angegeben Beate Thaute, Ladeburger Familien
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Teil 2 im März 2025 „Ein Kokon für Ladeburg – textile Gewerke schwappen bis nach Ladeburg“