Ladeburg – Geschichte und Geschichten aus vergangener Zeit aufgeschrieben von Beate Thaute
Auf dieser besonderen Reise in die Vergangenheit soll all denen, die ihre Wurzeln hier haben oder noch schlagen möchten, das heimatliche Dorf Ladeburg mit vielen historischen Details und Fotos ein Stückchen näher gebracht werden.
Folge 1 – März 2024
Ein Dorf am richtigen Platz
Postkarte um 1910
Die ältesten Spuren von Besiedlung der Region des heutigen Barnims stammen vermutlich aus der Steinzeit. Es sind Funde von Harpunen und Äxten, die auf das Leben von Jägern und Fischern hindeuten. Etwa bis zum 6. Jahrhundert n. Chr. lebten hier germanischen Stämme, die in westliche und südliche Richtung abwanderten, bevor die herannahenden Slawen das Land besiedelten
Zum Ende des 12. Jahrhunderts hin eroberten die Askanier den Barnim, abgeleitet vom slawischen Barnimi, begannen ihn planmäßig mit Kolonisten aus der Altmark zu besiedeln, Städte und Dörfer zu gründen sowie das Ackerland intensiver landwirtschaftlich zu nutzen, der Boden des Barnims gab auskömmliche Ernten her.
Obwohl die erste urkundliche Erwähnung des oberbarnimschen Ladeburg auf den19. November 1300 datiert, muss davon ausgegangen werden, dass der kleine Dorfflecken zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahre existierte.
Im besagtem Dokument bestätigte Markgraf Albrecht III. den Nonnen des Zisterzienserklosters Friedland bei Wriezen ihre Güter und Einkünfte, darunter auch 3 Wispel Roggen in „villa Ladeborg“ – durchaus ein Indiz für eine gesicherte Vorgeschichte.
Eine Burg sucht man in Ladeburg vergebens, nichts deutet drauf hin das hier ein solches Bauwerk gestanden haben könnte.
So deuten die Spekulationen über den Namen des Dorfes alle darauf hin, dass die eingewanderten Kolonisten in Erinnerung an ihre verlassene Heimat den neuen Ort ebenfalls Ladeburg nannten. In der Provinz Sachsen (Gegend von Kloster Leißkau, Jerichower Land, Altmark) existiert nämlich ein zweites Ladeburg.
In historischen Schriften wurden auch die Namen „Lodenberg“, „Ladeborch“ oder „Lodeborg“ gefunden.
Anmerkung:
1 Wispel = ca. 14 hl
Askanier:
Das Adelsgeschlecht der Askanier stammt aus dem schwäbisch-fränkischen Raum. Unter Albrecht dem Bären (1100-1170) erreichten die Askanier großen Einfluss. Um 1134 wurde er Markgraf der Nordmark, auch Altmark genannt. Von da aus eroberte Albrecht der Bär und seine Nachfolger die Prignitz, das Havelland und weiter östlich gelegene Gebiete.
Literaturnachweis: Auszüge aus „Ladeburg – eine Zeitreise“, Petra Domke, Hrsg. Beate Thaute, Verlag Spree -PR, Bln.
Fotos: Geheimes Staatsarchiv, Preußischer Kulturbesitz, Privatsammlg. Familie Thaute
Nächste Folge im April 2024