Ladeburg
Geschichte und Geschichten aus vergangener Zeit
aufgeschrieben von Beate Thaute
Auf dieser Zeitreise in die Vergangenheit wollen wir mit vielen historischen Details und Fotos die Erinnerung an das damalige Leben in Ladeburg lebendig halten.
Was für ein Paukenschlag in Ladeburg, das Jahr 2025 ist ein Jahr der Jubiläen und historischen Ereignisse!
Januar 2025
Trommelwirbel und Paukenschlag in Ladeburg, zu erkennen unter anderem v.l. Karl Bielicke, Ernst Böhme und vierter von rechts Willi Gosch um 1925
Vor 845 Jahren/ um 1180 Die These vom Wehrturm
These des Kreisdenkmalpflegers Roland Gabsch verleiht dem Ladeburger Gotteshaus besondere Bedeutung.
v.l. Pfarrer Thomas Gericke, Roland und Phillip Gabsch
Die dicken, im Erdgeschoss fensterlosen Feldsteinmauern waren einst ein Wohn- und Wehrturm der Askanier. Um 1180 hatten sich diese von der Burg Spandau aus den Osten christianisiert und kolonialisiert. Die Bewegung führte um 1200 über Ladeburg nach Biesenthal bis Steinfurt, dem heutigen Finowfurt.
Sind die 1,70 Meter dicken Mauern tatsächlich Teile einer askanischen Burg? Bis zum heutigen Tag ist das Geheimnis der Ladeburger Kirche nicht gelüftet. MOZ/ Niederbarnim Echo vom 13. 8.2003, S. 13
Vor 725 Jahren/ 1300 Urkundliche Ersterwähnung
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Ersterwähnung von Ladeburg
Am 19. November 1300 wurde Ladeburg erstmals urkundlich erwähnt. An diesem Tag bestätigte Markgraf Albrecht der III. den Zisterzienser Nonnen des Klosters Friedland bei Wriezen ihre Güter und Einkünfte, darunter auch 3 Wispel Roggen im Dorfe „Ladeborch“, da stand die Kirche wohl schon 60 Jahre. Ladeburg ist eines der ältesten Dörfer des Barnimlandes.
Vor 650 Jahren/1375 Ladeborch
1375 gab es im Dorf 80 Hufen, davon der Pfarrer 4 Hufen, der Lehnschulze hat 4 Hufen, 16 Kössäten, 1 wüster Krug, hier außerdem ein wüster Acker, genannt „dy Roberger marke“. Ferner gehörte zum Dorf die Insel Lubenitz (der große Werder im Lubenitzsee) und eine kleine Heide, wo etwas Holz wächst. Eine dritte Wüstung muss im Zusammenhang mit Ladeburg genannt werden: Das Dorf Woltersdorf, an dessen einstiger Feldmark Ladeburg ebenfalls Anteil hatte. 1431 ist dieses Dorf noch intakt, ein Jahr später viel die Siedlung Woltersdorf dem Hussitenfeldzug zum Opfer.
Vor 320 Jahren/ 1705 Vor Gericht
Gerichtstag oder „Dingetag“ auf der Ladeburger Dorfaue/Zeichnung von Delia Pruß. Auf der linken Seite befindet sich die Kirche mit Turm auf der Ostseite.
Es ist im Protokoll vom 16. Mai 1705 am Dingetag in Ladeburg zu lesen, dass sich die Magd Anna Bollen vor dem Prediger und dem Dorfgericht öffentlich verantworten musste: „Der Herr Prediger Hieronymus Otto hat nebst die Gerichte alhier berichtet, dass sich alhier eine Magdt Anna Bollen befinde, so 3 Jahr bey Hanß Sagerten gedienet, anitzo soll sie in die Wochen kommen. Im Dorffe war man der Meinung es sei ein Unterthan gewesen sein, daraufhin wurde sie vor Gericht geladen und sollte den Thäter sagen. Das verweigerte sie, sie kennete den Kerrl nicht einmal, weilen es des Abents gantz finster wahr.“
Als Anna B. ein paar Wochen später ein Mädchen gebar, sollte sie Ladeburg verlassen, weil der Schulze und die Gerichtsschöffen der Meinung waren, sie mache in der Gemeinde nur „Ergernüß“ (Ärgernis). Ob Anna in Ladeburg bleiben durfte, ist nicht überliefert. „Das Domdorf im Spiegel alter Akten“ von Rolf Gerlach
Vor 285 Jahren/ 1740 Überfall der Bernauer Leineweber
Leineweber am Webstuhl Gemälde von Vincent van Gogh, 1884, so könnte es bei Johann Peter Lindenberg in Ladeburg ausgesehen haben
„Küster Johann Peter Lindenberg, Vater von Johann Friedrich L., führt hart Klage, dass der dortige Polizeireiter nebst etwa 6 Leinewebern am verwichenen Montag, den 19.11.1740, gewaltig ins Haus gefallen, großen Alarm darin verübt und endlich alles Leineweberwerkzeug nebst Leinewand, so auf dem Stuhle gewesen, weggenommen und in das „Schultengericht“ gebracht, alles aus der Ursache, weil er vor einigen Tagen ein Geselle angenommen – was er doch könne, da er Stückmeister sei. Das Domkapitel verlangt, dass das Gewerk aus Bernau allen Schaden ersetzt!“ Rudolf Schmidt, S. 180
Vor 250 Jahren/ 1775 Beginn der Seidenraupenzucht
Erste Schule in Ladeburg, hier um 1995
In der alten Schule am Dorfteich, gegenüber der Kirche, begann im Jahr 1775 die Geschichte des Küsters und Schullehrer Johann Friedrich Lindenberg. Lindenberg war sehr bemüht den katastrophalen Zustand des Schulwesens in den Griff zu bekommen. Den Schülern sollte das Lesen und Schreiben beigebracht werden, sie sollen beten und Kirchenlieder singen.
Links ist die alte Schule am Dorfteich in der Schmetzdorfer Straße zu erkennen. Die Nähe zum Wasser begünstigt die Enten- und Seidenraupenzucht. Auszug einer Postkarte aus den 1930er Jahren.
Ein paar Jahre später fasste er den Mut, wollte seinen spärlichen Lehrerunterhalt aufbessern und betrieb den Seidenanbau, wozu auch eine Maulbeerplantage angelegt wurde. Leider erfroren ein großer Teil der Bäume und der Ertrag ging gegen Null.
Die Seidenspinnerraupe wird mit den Blättern des Maulbeerbaumes gefüttert.
Vor 185 Jahren/ 1840 gab es in Ladeburg 199 Seelen
Vor 175 Jahren/ 1850 Mord im Bahnwärterhaus
Anfang des Jahres 1850 wohnte an der Eisenbahnstrecke in der Nähe des Dorfes Ladeburg im Bahnwärterhaus der Wärter Johann Christian Appel, der seine zweite Ehefrau mit einer Holzaxt ermordete. Der Mörder wurde zu einer lebenslänglichen Zuchthausstrafe verurteilt, im Zuchthaus ist er wahnsinnig geworden und später in der Irrenanstalt Neustadt-Eberswalde verstorben. Aus der „Geschichte der Domdörfer Zepernick und Ladeburg“ von Otto Koch
Vor 165 Jahren/ 1860 Das Zollhaus
Das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Zollhaus wurde um 1860 gebaut. Früher stand es unmittelbar am Ortsrand, wo das Chausseegeld für Benutzer der Straße von und nach Lanke erhoben wurde. Im typischen Erker sitzend konnte der Chausseegeldkassierer gut die Straße einsehen und trockenen Fußes den Wegezoll kassieren. Ende 1907 wurde die Erhebung des Chausseegeldes im Ober- bzw. Niederbarnim abgeschafft. Ladeburg- Geschichte und Geschichten aus vergangener Zeit, Folge 5, Beate Thaute
Vor 130 Jahren/ 1895 Straßenbeleuchtung
Karte um 1840. Im November 1895 haben die Ladeburger Gemeindevertreter einstimmig beschlossen, vorläufig vier Straßenlaternen mit eisernen Stielen, womöglich alt, wegen sonst zu hoher Kosten zu beschaffen. Jede Dorfstraße sollte eine derselben bekommen. Gemeindeprotokoll vom November 1895
Vor 130 Jahren/1895 Ladeburger Statistik
Ladeburg hatte 1895 632 Einwohner. Eine Viehzählung ergab: 87 Pferde, 204 Stück Rindvieh, 21 Schafe, 219 Schweine, 145 Ziegen, 208 Gänse, 1172 Hühner, 20 Bienenstöcke
Vor 120 Jahren/ 1905 Gründung einer Ortskrankenkasse
Bisher war Ladeburg der Ortskrankenkasse des Amtsbezirkes Grüntal zugeordnet. „Zur Vereinfachung des weiten Weges, der Auszahlung der Krankengelder, zur Einsparung der Portokosten usw. sollte auf Anraten des Königlichen Herrn Landraths die Gemeinde Ladeburg eine selbstständige Ortskrankenkasse einrichten. Um Genehmigung der eingereichten Statuten wird gebeten.“ Gemeindeprotokoll Dezember 1905
Vor 115 Jahren/ 1910 Das Ende der Dampfziegelei
Im Jahr 1910 wurde die Dampfziegelei „Hermann Hellwig &Co“ geschlossen.
Der vor Ort vorhandene Ton in Ladeburg erwies sich in Menge und Qualität als geeignet für die Fabrikation von Dach- und Mauerziegeln und so legte 1891 Hermann Hellwig auf seinem Acker eine Dampfziegelei an. Die roten und gelb gebrannten Ziegel waren von hoher Qualität und dienten als beliebter Baustoff in Ladeburg und über dessen Grenzen hinaus. Nach nur 19 Jahren stellt die Hellwegsche Ziegelei ihre Produktion ein, industriell gefertigte Ziegel drängten auf den Markt.
Vor 115 Jahren/ 1910 Pflasterung der Dorfstraße
„ Gemeinde beschließt, dass die Dorfstraße von der Bernauer Damm bis an den Damm nach Schmetzdorf, vor den Schulhäusern gepflastert werden soll.“ Gemeindeprotokoll vom April 1910
„Dorfstraße“ Richtung Schmetzdorf in den 1940er Jahren, heute Straße „An der Kirche“. Die Pflasterung der Straße ist noch gut zu erkennen.
Vor 110 Jahren/ 1915 Erste Beerdigung
Am 15. Mai 1915 fand die erste Beerdigung auf dem „Neuen Friedhof“ in Ladeburg statt.
Vor 105 Jahren / 1920 Häuser aus Munitionskisten
Helene Schwedler in den 1930er Jahren vor ihrer aus Munitionskisten erbauten Haushälfte in der heutigen Bernauer Straße 1920 Gründung der Kreissiedlungsgesellschaft Oberbarnim mbH, Bad Freienwalde. Die Gesellschaft baute Häuser aus Munitionskisten. In Ladeburg entstanden zwei Doppelhäuser und ein Einfamilienhaus.
Vor 105 Jahren/ 1920 Bebauung Rollberg
Baubeginn 1920 der ersten Häuser auf dem Rollberg
Vor 100 Jahren/ 1925 Teutonia-Ladeburg 1925 e.V.
Sangesfreudige Ladeburger gründeten 1925 im Gasthaus Kessel den Männer-gesangverein „Teutonia Ladeburg 1925 e.V“.
Bis zum Zweiten Weltkrieg erlebte der Chor eine Blütezeit. Nach dem Krieg war der Wiederanfang nicht leicht.
90ig jähriges Jubiläum 2015
Neben einem anspruchsvollen Repertoire von über 100 Liedern kommen bei den aktiven und fördernden Mitgliedern des Vereins auch die Geselligkeit und Unterhaltung nicht zu kurz. Geprobt wird einmal in der Woche und sangesfreudige Herren sind herzlich willkommen.
Vor 100 Jahren/ 1925 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
Bevor in Ladeburg eine Freiwillige Feuerwehr bestand, galt das Prinzip der Gegenseitigkeit. Jeder arbeitsfähige Einwohner des Dorfes bis zum zurückgelegten 60. Lebensjahr war verpflichtet durch seine Hilfe zur Löschung eines ausgebrochenen Feuers beizutragen. Jeder Besitzer von Zugtieren musste für die Herbeischaffung der Löschgeräte und Wasser sorgen. Nach dem Vorbild anderer Nachbargemeinden fanden sich in Ladeburg Bürger und Bauern zusammen und gründeten am 8. August 1925 die Freiwillige Feuerwehr Ladeburg. Zu dieser Zeit gehörte Ladeburg verwaltungsmäßig zur Provinz Brandenburg, Landkreis Oberbarnim. Gründungsmitglieder waren: Wilhelm Böhme, Ernst Böhme, Gustav Scheller, Albert Gahtow, Albert Seeger, Albert Gosch, Karl Klatte und Willi Schulze.
Mitglieder 1938: B. Eckert, W. Schulze, A. Seeger, H. Hübner, F. Eisenblätter, A. Klatte, F. Beelitz, A. Weber, K. Matte, G. Scheller, H. Schiefelbein, R. Charly, H. Klatte, F. Wilde, W. Meinicke, E. Böhme, A. Engel, o. Blankenburg, o. Meinicke, W. Bleek, W. Gosch. Als erster Wehrführer fungierte Wilhelm Böhme
Vor 100 Jahren/ 1925 Ehrenmal von 1925 aus Spenden erbaut
Ladeburger Bürger hatten 1922 großzügig gespendet, so dass insgesamt 29.754 Mark für ein schlichtes Denkmal mit den Namen der gefallenen Ladeburger Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg zusammen kamen.1925 wurde dieses errichtet und hatte seinen Platz bis 1954 auf der Dorfaue.
Mit diesem Ehrenmal gedachte man der Ladeburger toten Söhne aus dem Ersten Weltkrieg, 1954 wurde das Denkmal abgerissen.
Vor 95 Jahren/ 1930 Evangelische Kirchengemeinde Ladeburg
1930 wurde die pfarramtliche Verbindung der evangelischen Kirchen – Gemeinde Ladeburg und Zepernick aufgehoben. Die ev. Kirchengemeinde Ladeburg wird mit den ev. Kirchengemeinden Bernau und Schönow pfarramtlich verbunden.
Vor 90 Jahren/ 1935 Feuerwehr-Schlauchtrockenturm
Bildmitte links ist der Schlauchtrockenturm der Feuerwehr Ladeburg auf dem heutigen „Platz der Freundschaft“ zu erkennen. 1935 wurde der Feuerwehr-Schlauchtrockenturm erbaut und Ende der 1970er Jahre abgerissen.
Vor 85 Jahren/ 1940 Versorgung in Ladeburg
Um 1940 gab es u.a. noch 7 Gastwirtschaften, 2 Bäcker, 5 Gärtnereien, 1 Bauunternehmer, 1 Malermeister, 1 Schlächtermeister, 1 Schuhmachermeister, 2 Schneider, 1 Schneiderin, 1 Töpfermeister, 1 Tischlermeister,1 Handschuhmacher, 1 Postagentur , mehrere Lebensmittel-, Kolonialwaren- und Feinkostgeschäfte. Gaststätten: 7 auf einen Streich Cafe Restaurant „Sanssouci“, Gasthaus „Zum alten Krug“ von Otto Meinicke, Gasthaus „Zur freien Aussicht“ von Ernst Kessel, Restaurant und Kegelbahn Otto Sommer, Weinlokal „Märkischen Winzerstuben“, Restaurant mit Kastaniengarten Wilhelm Schulze, Gasthaus Kurt Müller auf dem Rollberg
Vor 85 Jahren/ 1940 Feuerwehrgarage
Auf dem Gehöft des Bauern Wegener soll ein Stall als Garage zur Unterbringung der Feuerwehrwagen ausgebaut werden. Die Kosten belaufen sich annähernd 600 RM, die auf die Miete,10 RM monatlich, verrechnet werden. Gemeindeprotokoll 1940
Feuerwehrmänner auf dem heutigen Hof Papke 1983, u.a. Erwin Sowa, Olaf Papke, Siegfried Sowa, Paul Gurn, Horst und Winfried Bischoff, Manfred Bree, Bodo Muth, Reinhard Böhme,
Vor 80 Jahren/1945 Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg zu Ende
Vor 80 Jahren/ 1945 Flucht und Vetreibung
Vor 80ig Jahren waren 12 bis 14 Millionen Deutsche und deutschstämmiger Angehöriger von Flucht und Vertreibung betroffen. In Ladeburg siedelten sich Familien aus Ostpreußen, Schlesien, Pommern, Böhmen und Mähren an, hier fanden sie eine neue Heimat.
Vor 80 Jahren/ 1945 Stürzte die Ladeburger Kirchturmspitze herunter
Vor 80 Jahren/ 1945 Brot- und Butterpreise
1945 kostete ein Brot 190 und Butter 360 Reichsmark.
Vor 75 Jahren/1950 war Fritz Kessel Bürgermeister in Ladeburg
Vor 65 Jahren/1960 „Flakregiment 16“ Hermann Duncker
Fla-Rakete „Dwina“ war das erste Raketensystem der Luftverteidigung des Warschauer Vertrages. Bekannt wurde sie durch den Abschuss des amerikanischen Aufklärungsflugzeuges Lockheed U-2 am 1. Mai 1960 über Swerdlowsk. SA-2 „Guideline“ ist der NATO-Codename für die russische S-75
Im November 1960 wurde das Flakregiment 16, Stab und TA-FR 16, von Pinnow nach Ladeburg verlegt. Aufgabe des FR-16 war der Schutz des Berliner Raumes vor Verletzungen des Luftraumes. Im Rahmen des FR-16 war die Aufstellung von 4 Fla-Raketen-Abteilungen mit Fla-Raketen SA-75 „Dwina“ vorgesehen. Noch im gleichen Jahr hatte das FR-16 das 1. Gefechtsschießen in der UdSSR.
Am 7. November 1984 erfolgte die Umbenennung des Fla-Raketenregiments 16 in 41. Fla-Raketenbrigade
Vor 65 Jahren/ 1960 Umzug Poststelle
1960 gab Paul Böhme die kleine Poststelle in seinem Kolonialwarenladen ( An der Kirche), in dem Waren aller Art verkauft wurden, auf. Von 1960 bis 1991 leitete Helma Pätzold die Poststelle im Gemeindehaus (heute Kita), wo Postdienstleistungen aller Art angeboten wurden.
Briefe, Telegramme und Pakete wurden bis zur Schließung der Poststelle mit dem Fahrrad im gesamten Dorf ausgetragen.
Vor 45 Jahren/1980 Schulschluss
Nach der Einschulung der Schuljahrgänge bis 1968 wurde die Ladeburger Grundschule, als Nebenstelle der Hermann-Duncker-Schule Bernau, im Schuljahr 1979/1980 geschlossen. Die hier eingeschulten Kinder aus Ladeburg, Lanke, Eichwerder und Börnicke gingen jetzt in Bernau zur Schule. Es war Schulschluss – die über 400jährige Schulgeschichte von Ladeburg ist zu Ende.
Vor 45 Jahren/1980 Gehwegplatten verlegt
Nachdem der Wasserleitungsbau in Ladeburg abgeschlossen ist, Bauzeit war von 1974 bis 1980, konnten mit 1000 Gehwegplatten Teile des Fußweges bis zur Konsumverkaufsstelle verlegt werden. Dank gilt dem Maurer Kurt Rüdiger, Lothar Engelmann und Heinz Keiling. „Neuer Tag“ vom 24. 09. 1980
Der „Neue Tag berichtet“ am 24. September 1980
Vor 45 Jahren/ Anfang 1980 Bau Bunkeranlage
Internet/Fotogalerie, Bunker Ladeburg 2009
Anfang der 1980er Jahre wurde zwischen Rüdnitz/Hoffnungsthal und Ladeburg ein neuer automatisierter Gefechtsstand (AGS) errichtet. Die Bauzeit belief sich über mehrere Jahre, 1988 erfolgte die offizielle Übergabe des Gefechtsstandes 41.FlaBr in Hoffnungsthal.
Vor 35 Jahren/ 1990 war Dietmar Schulz Bürgermeister in Ladeburg
Vor 30 Jahren/ 1995 Wiederaufbau des Ehrenmals
Zum Volkstrauertag im Jahr 1995 wurde das nach alten Vorlagen durch den „Wirtschaftsverein Ladeburg e.V.“ und vielen freiwilligen Helfern erbaute Ehrenmal feierlich eingeweiht. Das Denkmal erinnert jetzt an alle Ladeburger Bürger, die durch Kriege und Gewaltherrschaft zu Tode kamen
Vor 30 Jahren/ 1995 Grundsteinlegung Gagfah-Siedlung in Ladeburg
Die roten Dächer südöstlich am Rand von Ladeburg, Foto Facebook 2016
Die GAGFAH wurde 1918 als gemeinnützige Aktien-Gesellschaft für Angestellte-Heimstätten von Angestelltenverfbänden in Berlin gegründet. In Ladeburg entstand nach der Schäferpfuhl Siedlung ein weiteres Wohngebiet verschiedener Fertighausanbieter wie Sjödalhus, Kern Haus, Haacke Haus und Kühn Bausatzhaus, die Gagfah-Siedlung, das heutige Blumenviertel. Schon 1996 zogen die ersten Hausbesitzer oder Mieter in ihr neues Zuhause.
Vor 30 Jahren/1995 Abwasserversorgung
1995 begann der Wasser- und Abwasserverband „Panke/Finow“ mit dem umfassenden Ausbau und Anschluss der einzelnen Grundstücke an das Abwassernetz des Verbandes.
Vor 25 Jahren/ 2000 Jahrhundert- und Jahrtausendwende
Milleniumfeierlichkeiten 1999/2000 Millennium (von lateinisch mille „tausend“ und annus „Jahr“) steht allgemein für: Jahrtausend, eine Zeitspanne von 1000 Jahren. Umgangssprachlich eine Jahrtausendwende. Im Jahr 1999 bereitete sich die Welt auf die Silvesterparty ihres Lebens vor. Im gregorianischen Kalender stand das Jahr 2000 vor der Tür und damit sollte nicht nur das 21. Jahrhundert, sondern auch das 3. Jahrtausend n. Chr. anbrechen.
Neujahr in Sydney, Australien/ Foto: iStockphoto.com/zetter
In Ladeburg begrüßte man das neue Jahrhundert und Jahrtausend im „Landhaus Ladeburg“. Vielerorts versanken die Silvesterknaller im Starknebel dieser Nacht.
Vor 25 Jahren/ 2000 Naturschutzgebiet „Ladeburger Schäferpfühle“
Schäferpfühle 2024
Im Dezember 2000 wurde das Naturschutzgebiet „Ladeburger Schäferpfühle festgeschrieben. Schutzzweck ist die Erhaltung und Entwicklung eines nacheiszeitlich entstandenen Flachmoorkomplexes mit standorttypischer Biotopausprägung und Artenzusammensetzung. Es ist Standort seltener, in ihrem Bestand bedrohter Pflanzengesellschaften wie reicher Feucht- und Frischwiesen, Großseggenriede und Kleingewässer sowie Weiden- Faulbaumgesellschaften. Es ist Lebensraum und Nistplatz bestandsbedrohter Vogel- und Amphibienarten sowie heimischer Orchideen.
Vor 25 Jahren /2000 Gründung Förderverein Dorfkirche Ladeburg e.v.
Am 26.Juni 2000 gründete sich der Förderverein „Dorfkirche Ladeburg e.V.“ Zweck des Vereins ist die Förderung von Kunst und Kultur sowie des Denkmalschutzes für die Dorfkirche Ladeburg. Dazu wurden Konzerte, Ausstellungen, Theaterauf-führungen, Kirchenführungen und vieles mehr veranstaltet. Das zweite und wichtigste Anliegen des Fördervereins ist es, Mittel für Erhaltungs- und Restaurierungsmaßnahmen der Kirche zu sammeln.
Durch Spenden an den Förderverein konnten unter anderem die unvollständigen, nach dem Krieg eingelagerten Kronleuchter schrittweise restauriert und wieder an ihren Platz im Kirchenschiff aufgehängt werden.
Vor 20 Jahren/ 2005 Feierte die Feuerwehr ihren 80. Geburtstag
Feierlichkeiten auf der Dorfaue zum 80. Jubiläum mit Fahnenweihe/ August 2005
Ein Geschenk der seit Juni 2000 bestehenden Partnerwehr aus Siedenlangenbeck/Altmark
Vor 20 Jahren/2005 Grundsteinlegung für „Kita der Kleine Strolche“
Der Ladeburger Kindergarten am Dorfpfuhl in der Schmetzdorfer Straße platze aus allen Nähten, schon seit Anfang der 1950er Jahre gingen dort die heutigen „Großväter“ als kleine Knirpse in die Krippe oder in den Kindergarten.
Für einen neuen Kindergarten musste das ehemalige Gemeindehaus in der Bernauer Straße 7 weichen. Vor 20ig Jahren war die feierliche Grundsteinlegung für den Kita-Neubau.
Der damalige Bürgermeister der Stadt Bernau bei Berlin, Hubert Handke, der Ortsteilbürgermeister Dr. Ulrich Herrmann und Ladeburger Kinder legten im Dezember 2005 eine Hülle mit zeitgenössischen Utensilien in den Baugrund.
Vor 5 Jahren/ 2020 Beginn der Corona Pandemie
Anfang 2020 hat sich das Coronavirus weltweit ausgebreitet. Zunächst war China schwer getroffen, andere Staaten wähnten sich in Sicherheit. Eine lokale Epidemie wurde zur Pandemie und ein Ausnahmezustand auf der ganzen Welt wird zur Normalität.
Ausstellung der Malerin Galina Mazin Datloof in der Ladeburger Kirche im September 2022 Mode und Masken aus den Jahren 1679 und 2020
Wie war das in unserer Region? Einige Punkte sollen erwähnt werden:
Test – und Maskenpflicht in Geschäften, Werkstätten, Bus und Bahn. Es fehlten Millionen Masken, aus Stoffresten wurden diese selbst genäht. Schulen und Kitas schließen, die Kinder müssen irgendwo und irgendwie zuhause unterrichtet werden, Online-Unterricht und Homeschooling werden eingeführt. Es dürfen sich nur noch zwei Leute treffen, Friseure müssen schließen, dann machte auch die letzte Kneipe zu. Weihnachten darf nur im kleinen Kreis gefeiert werden, Silvester darf kein Feuerwerk verkauft werden, in Deutschland werden Ländergrenzen geschlossen. Alle Krankenhäuser sind überfüllt und das Personal arbeitet bis zum Umfallen. Im Dezember 2020 bekommt der erste Impfstoff gegen Corona eine Zulassung.
Um 18.00 Uhr wird deutschlandweit geklatscht, in Ladeburg musiziert Frau Euler zu dieser Zeit gegenüber der Kirche aus dem Fenster des Kirchengemeindehauses.
Vor 5 Jahren/2020 Ausstellung in der Kirche
Auf dem letzten Drücker konnte noch im Coronajahr 2020 die große Ausstellung über „400 Jahre Ladeburger Schulgeschichte“, die Geschichte der Seidenraupenzucht, der Spinner und Weber unter dem Motto „Ein Kokon für Ladeburg“ und vieles mehr im Sommer des Jahres unter der Schirmherrschaft des Fördervereins Dorfkirche Ladeburg, dem Ortsbeirat und des Heimatvereins mit über 900 Besuchern durchgeführt werden. Nur 15 Personen durften nacheinander unter Berücksichtigung aller Hygiene-maßnahmen den Kircheninnenraum zur Besichtigung der Ausstellung betreten.
Kolonialwaren und Feinkost Willy Perwitz um 1938, eine Familiengeschichte zum Anfassen.
Vor 5 Jahren/2020 Erstes Klappstuhltheater
Im Coronajahr 2020 wurden auch Kulturstätten und Theater geschlossen. Besonders kleinere Theaterstätten hatten es schwer. So entstand eine Idee am Biertisch, in einem Gespräch mit Freunden, Julia Horvath und Sascha Gluth vom „Theater am Wandlitzsee“ und Jens Thaute wurde per Handschlag das “Klappstuhltheater“ in Ladeburg geboren.
Klappstuhltheater auf der Ladeburger Dorfaue 2020, Foto: Bernau Live
Das „Theater am Wandlitzsee“ verlegte ihre Spielstätte auf die Ladeburger Dorfaue. Das Stück „Sommer, Sonne, Sonnenbrand“ wurde bei schönstem Wetter mit Unterstützung der Stadt Bernau bei Berlin ein voller Erfolg. Seitdem tragen Jahr für Jahr hunderte Theaterbesucher ihren Klappstuhl auf unsere Dorfaue, um unter alten Bäumen bei Bratwurst und Bier einen unvergesslichen Kulturabend zu erleben.
Ladeburg hat per 1.1.2025 knapp über 3200 Einwohner
Literaturnachweis:
Auszüge aus „Ladeburg – eine Zeitreise“, Petra Domke, Hrsg. Beate Thaute, Verlag Spree – PR, Berlin 2005, Ladeburger Gemeindevertreterprotokolle, Ladeburger Kirchenbücher, Oberbarnimer Dörfer von Rudolf Schmidt , 400 Jahre Ladeburger Schulgeschichte, Chronik Feuerwehr Ladeburg, Domdorf im Spiegel alter Akten von Rolf Gerlach, Bunker Ladeburg/Internet Fotos: Privatsammlung Familie Dieter Thaute, soweit nicht anders angegeben Beate Thaute, Ladeburger Familien Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ohne Zustimmung der Autorin ist unzulässig.
Allen Lesern und Leserinnen der „Ladeburger Geschichten“ ein gesundes und friedliches Jahr 2025.