Ladeburg

Geschichte und Geschichten aus vergangener Zeit       

aufgeschrieben von Beate Thaute

Auf dieser Zeitreise in die Vergangenheit wollen wir mit vielen historischen Details und Fotos die Erinnerung an das damalige Leben in Ladeburg lebendig halten.

Was für ein Paukenschlag in Ladeburg, das Jahr 2025 ist ein Jahr der Jubiläen und historischen Ereignisse!

Januar 2025

Trommelwirbel und Paukenschlag in Ladeburg, zu erkennen unter anderem v.l. Karl Bielicke, Ernst Böhme und vierter von rechts Willi Gosch um 1925

Vor 845 Jahren/ um  1180           Die These vom Wehrturm

These des Kreisdenkmalpflegers Roland Gabsch verleiht dem Ladeburger Gotteshaus besondere Bedeutung.

v.l. Pfarrer Thomas Gericke, Roland und Phillip Gabsch

Die dicken, im Erdgeschoss fensterlosen Feldsteinmauern waren einst ein Wohn- und Wehrturm der Askanier. Um 1180 hatten sich diese von der Burg Spandau aus den Osten christianisiert und kolonialisiert. Die Bewegung führte um 1200 über Ladeburg nach Biesenthal bis Steinfurt, dem heutigen Finowfurt. 

Sind die 1,70 Meter dicken Mauern tatsächlich Teile einer askanischen Burg?  Bis zum heutigen Tag ist das Geheimnis der Ladeburger Kirche nicht gelüftet. MOZ/ Niederbarnim Echo vom 13. 8.2003, S. 13

Vor 725 Jahren/ 1300           Urkundliche Ersterwähnung

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Ersterwähnung von Ladeburg 

Am 19. November 1300 wurde Ladeburg erstmals urkundlich erwähnt. An diesem Tag bestätigte Markgraf Albrecht der III. den Zisterzienser Nonnen des Klosters Friedland bei Wriezen ihre Güter und Einkünfte, darunter auch 3 Wispel Roggen im Dorfe „Ladeborch“, da stand die Kirche wohl schon 60 Jahre. Ladeburg ist eines der ältesten Dörfer des Barnimlandes.

Vor 650 Jahren/1375 Ladeborch

1375 gab es im Dorf 80 Hufen, davon der Pfarrer 4 Hufen, der Lehnschulze hat 4 Hufen, 16 Kössäten, 1 wüster Krug, hier außerdem ein wüster Acker, genannt „dy Roberger marke“. Ferner gehörte zum Dorf die Insel Lubenitz (der große Werder im Lubenitzsee) und eine kleine Heide, wo etwas Holz wächst.  Eine dritte Wüstung muss im Zusammenhang mit Ladeburg genannt werden: Das Dorf Woltersdorf, an dessen einstiger Feldmark Ladeburg ebenfalls Anteil hatte. 1431 ist dieses Dorf noch intakt, ein Jahr später viel die Siedlung Woltersdorf dem Hussitenfeldzug zum Opfer.

Vor 320 Jahren/ 1705       Vor Gericht

Gerichtstag oder „Dingetag“ auf der Ladeburger Dorfaue/Zeichnung von Delia Pruß. Auf der linken Seite befindet sich die Kirche mit Turm auf der Ostseite.

Es ist im Protokoll vom 16. Mai 1705 am Dingetag in Ladeburg zu lesen, dass sich die Magd Anna Bollen vor dem Prediger und dem Dorfgericht öffentlich verantworten musste: „Der Herr Prediger Hieronymus Otto hat nebst die Gerichte alhier berichtet, dass sich alhier eine Magdt Anna Bollen befinde, so 3 Jahr bey Hanß Sagerten gedienet, anitzo soll sie in die Wochen kommen. Im Dorffe war man der Meinung es sei ein Unterthan gewesen sein, daraufhin wurde sie vor Gericht geladen und sollte den Thäter sagen. Das verweigerte sie, sie kennete den Kerrl nicht einmal, weilen es des   Abents gantz finster wahr.“ 

Als Anna B. ein paar Wochen später ein Mädchen gebar, sollte sie Ladeburg verlassen, weil der Schulze und die Gerichtsschöffen der Meinung waren, sie mache in der Gemeinde nur „Ergernüß“ (Ärgernis).  Ob Anna in Ladeburg bleiben durfte, ist nicht überliefert. „Das Domdorf im Spiegel alter Akten“ von Rolf Gerlach

Vor 285 Jahren/ 1740       Überfall der Bernauer Leineweber

Leineweber am Webstuhl Gemälde von Vincent van Gogh, 1884,  so könnte es bei Johann Peter Lindenberg in Ladeburg ausgesehen haben

„Küster Johann Peter Lindenberg, Vater von Johann Friedrich L., führt hart Klage, dass der dortige Polizeireiter nebst etwa 6 Leinewebern am verwichenen Montag, den 19.11.1740, gewaltig ins Haus gefallen, großen Alarm darin verübt und endlich alles Leineweberwerkzeug nebst Leinewand, so auf dem Stuhle gewesen, weggenommen und in das „Schultengericht“ gebracht, alles aus der Ursache, weil er vor einigen Tagen ein Geselle angenommen – was er doch könne, da er Stückmeister sei. Das Domkapitel verlangt, dass das Gewerk aus Bernau allen Schaden ersetzt!“ Rudolf Schmidt, S. 180

Vor 250 Jahren/ 1775       Beginn der Seidenraupenzucht

Erste Schule in Ladeburg, hier um 1995

In der alten Schule am Dorfteich, gegenüber der Kirche, begann im Jahr 1775 die Geschichte des Küsters und Schullehrer Johann Friedrich Lindenberg. Lindenberg war sehr bemüht den katastrophalen Zustand des Schulwesens in den Griff zu bekommen. Den Schülern sollte das Lesen und Schreiben beigebracht werden, sie sollen beten und Kirchenlieder singen. 

Links ist die alte Schule am Dorfteich in der Schmetzdorfer Straße zu erkennen. Die Nähe zum Wasser begünstigt die Enten- und Seidenraupenzucht. Auszug einer Postkarte aus den 1930er Jahren.

Ein paar Jahre später fasste er den Mut, wollte seinen spärlichen Lehrerunterhalt aufbessern und betrieb den Seidenanbau, wozu auch eine Maulbeerplantage angelegt wurde. Leider erfroren ein großer Teil der Bäume und der Ertrag ging gegen Null.

Die Seidenspinnerraupe wird mit den Blättern des Maulbeerbaumes gefüttert.

Vor 185 Jahren/ 1840       gab es in Ladeburg 199 Seelen

Vor 175 Jahren/ 1850       Mord im Bahnwärterhaus

Anfang des Jahres 1850 wohnte an der Eisenbahnstrecke in der Nähe des Dorfes Ladeburg im Bahnwärterhaus der Wärter Johann Christian Appel, der seine zweite Ehefrau mit einer Holzaxt ermordete. Der Mörder wurde zu einer lebenslänglichen Zuchthausstrafe verurteilt, im Zuchthaus ist er wahnsinnig geworden und später in der Irrenanstalt Neustadt-Eberswalde verstorben.  Aus der „Geschichte der Domdörfer Zepernick und Ladeburg“ von Otto Koch

Vor 165 Jahren/ 1860        Das Zollhaus

Das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Zollhaus wurde um 1860 gebaut. Früher stand es unmittelbar am Ortsrand, wo das Chausseegeld für Benutzer der Straße von und nach Lanke erhoben wurde. Im typischen Erker sitzend konnte der Chausseegeldkassierer gut die Straße einsehen und trockenen Fußes den Wegezoll kassieren. Ende 1907 wurde die Erhebung des Chausseegeldes im Ober- bzw. Niederbarnim abgeschafft. Ladeburg- Geschichte und Geschichten aus vergangener Zeit, Folge 5, Beate Thaute

Vor 130 Jahren/ 1895         Straßenbeleuchtung

Karte um 1840. Im November 1895 haben die Ladeburger Gemeindevertreter einstimmig beschlossen, vorläufig vier Straßenlaternen mit eisernen Stielen, womöglich alt, wegen sonst zu hoher Kosten zu beschaffen. Jede Dorfstraße sollte eine derselben bekommen. Gemeindeprotokoll vom November 1895

Vor 130 Jahren/1895         Ladeburger Statistik

Ladeburg hatte 1895 632 Einwohner. Eine Viehzählung ergab:  87 Pferde, 204 Stück Rindvieh, 21 Schafe, 219 Schweine, 145 Ziegen, 208 Gänse, 1172 Hühner, 20 Bienenstöcke

Vor 120 Jahren/ 1905        Gründung einer Ortskrankenkasse

Bisher war Ladeburg der Ortskrankenkasse des Amtsbezirkes Grüntal zugeordnet. „Zur Vereinfachung des weiten Weges, der Auszahlung der Krankengelder, zur Einsparung der Portokosten usw. sollte auf Anraten des Königlichen Herrn Landraths die Gemeinde Ladeburg eine selbstständige Ortskrankenkasse einrichten. Um Genehmigung der eingereichten Statuten wird gebeten.“ Gemeindeprotokoll Dezember 1905

Vor 115 Jahren/ 1910       Das Ende der Dampfziegelei

Im Jahr 1910 wurde die Dampfziegelei „Hermann Hellwig &Co“ geschlossen.

Der vor Ort vorhandene Ton in Ladeburg erwies sich in Menge und Qualität als geeignet für die Fabrikation von Dach- und Mauerziegeln und so legte 1891 Hermann Hellwig auf seinem Acker eine Dampfziegelei an. Die roten und gelb gebrannten Ziegel waren von hoher Qualität und dienten als beliebter Baustoff in Ladeburg und über dessen Grenzen hinaus. Nach nur 19 Jahren stellt die Hellwegsche Ziegelei ihre Produktion ein, industriell gefertigte Ziegel drängten auf den Markt.

Vor 115  Jahren/ 1910      Pflasterung der Dorfstraße

„ Gemeinde beschließt, dass die Dorfstraße von der Bernauer Damm bis an den Damm nach Schmetzdorf, vor den Schulhäusern gepflastert werden soll.“ Gemeindeprotokoll vom April 1910

„Dorfstraße“ Richtung Schmetzdorf in den 1940er Jahren, heute Straße „An der Kirche“. Die Pflasterung der Straße ist noch gut zu erkennen.

Vor 110 Jahren/ 1915       Erste Beerdigung

Am 15. Mai 1915 fand die erste Beerdigung auf dem „Neuen Friedhof“ in Ladeburg statt.

Vor 105 Jahren / 1920         Häuser aus Munitionskisten

 Helene Schwedler in den 1930er Jahren vor ihrer aus Munitionskisten erbauten Haushälfte in der heutigen Bernauer Straße 1920 Gründung der Kreissiedlungsgesellschaft Oberbarnim mbH, Bad Freienwalde. Die Gesellschaft baute Häuser aus Munitionskisten. In Ladeburg entstanden zwei Doppelhäuser und ein Einfamilienhaus.

Vor 105 Jahren/ 1920       Bebauung Rollberg

 Baubeginn 1920 der ersten Häuser auf dem Rollberg

Vor 100 Jahren/ 1925           Teutonia-Ladeburg 1925 e.V.  

Sangesfreudige Ladeburger gründeten 1925 im Gasthaus Kessel den Männer-gesangverein „Teutonia Ladeburg 1925 e.V“. 

Bis zum Zweiten Weltkrieg erlebte der Chor eine Blütezeit. Nach dem Krieg war der Wiederanfang nicht leicht.

90ig jähriges Jubiläum 2015

Neben einem anspruchsvollen Repertoire von über 100 Liedern kommen bei den aktiven und fördernden Mitgliedern des Vereins auch die Geselligkeit und Unterhaltung nicht zu kurz. Geprobt wird einmal in der Woche und sangesfreudige Herren sind herzlich willkommen.

Vor 100 Jahren/ 1925       Gründung der Freiwilligen Feuerwehr

Bevor in Ladeburg eine Freiwillige Feuerwehr bestand, galt das Prinzip der Gegenseitigkeit. Jeder arbeitsfähige Einwohner des Dorfes bis zum zurückgelegten 60. Lebensjahr war verpflichtet durch seine Hilfe zur Löschung eines ausgebrochenen Feuers beizutragen. Jeder Besitzer von Zugtieren musste für die Herbeischaffung der Löschgeräte und Wasser sorgen. Nach dem Vorbild anderer Nachbargemeinden fanden sich in Ladeburg Bürger und Bauern zusammen und gründeten am 8. August 1925 die Freiwillige Feuerwehr Ladeburg. Zu dieser Zeit gehörte Ladeburg verwaltungsmäßig zur Provinz Brandenburg, Landkreis Oberbarnim. Gründungsmitglieder waren: Wilhelm Böhme, Ernst Böhme, Gustav Scheller, Albert Gahtow, Albert Seeger, Albert Gosch, Karl Klatte und Willi Schulze.

Mitglieder 1938: B. Eckert, W. Schulze, A. Seeger, H. Hübner, F. Eisenblätter, A. Klatte, F. Beelitz, A. Weber, K. Matte,  G. Scheller, H. Schiefelbein, R. Charly, H. Klatte, F. Wilde, W. Meinicke, E. Böhme, A. Engel, o. Blankenburg, o. Meinicke, W. Bleek, W. Gosch. Als erster Wehrführer fungierte Wilhelm Böhme

Vor 100 Jahren/ 1925       Ehrenmal von 1925 aus Spenden erbaut

Ladeburger Bürger hatten 1922 großzügig gespendet, so dass insgesamt 29.754 Mark für ein schlichtes Denkmal mit den Namen der gefallenen Ladeburger Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg zusammen kamen.1925 wurde dieses errichtet und hatte seinen Platz bis 1954 auf der Dorfaue.

Mit diesem Ehrenmal gedachte man der Ladeburger toten Söhne aus dem Ersten Weltkrieg, 1954 wurde das Denkmal abgerissen.

Vor 95 Jahren/ 1930          Evangelische Kirchengemeinde Ladeburg   

1930 wurde die pfarramtliche Verbindung der evangelischen Kirchen – Gemeinde Ladeburg und Zepernick aufgehoben. Die ev. Kirchengemeinde Ladeburg wird mit den ev. Kirchengemeinden Bernau und Schönow pfarramtlich verbunden.

Vor 90 Jahren/ 1935         Feuerwehr-Schlauchtrockenturm        

Bildmitte links ist der Schlauchtrockenturm der Feuerwehr Ladeburg auf dem heutigen „Platz der Freundschaft“ zu erkennen. 1935 wurde der Feuerwehr-Schlauchtrockenturm erbaut und Ende der 1970er Jahre abgerissen.

Vor 85 Jahren/ 1940          Versorgung in Ladeburg

Um 1940 gab es u.a. noch 7 Gastwirtschaften, 2 Bäcker, 5 Gärtnereien, 1 Bauunternehmer, 1 Malermeister, 1 Schlächtermeister, 1 Schuhmachermeister, 2 Schneider, 1 Schneiderin, 1 Töpfermeister, 1 Tischlermeister,1 Handschuhmacher, 1 Postagentur , mehrere Lebensmittel-, Kolonialwaren- und Feinkostgeschäfte. Gaststätten:  7 auf einen Streich Cafe Restaurant „Sanssouci“, Gasthaus „Zum alten Krug“ von Otto Meinicke, Gasthaus „Zur freien Aussicht“ von Ernst Kessel, Restaurant und Kegelbahn Otto Sommer, Weinlokal „Märkischen Winzerstuben“, Restaurant mit Kastaniengarten Wilhelm Schulze, Gasthaus Kurt Müller auf dem Rollberg

Vor 85 Jahren/ 1940          Feuerwehrgarage

Auf dem Gehöft des Bauern Wegener soll ein Stall als Garage zur Unterbringung der Feuerwehrwagen ausgebaut werden. Die Kosten belaufen sich annähernd 600 RM, die auf die Miete,10 RM monatlich, verrechnet werden. Gemeindeprotokoll 1940

Feuerwehrmänner auf dem heutigen Hof Papke 1983, u.a. Erwin Sowa, Olaf Papke, Siegfried Sowa, Paul Gurn, Horst und Winfried Bischoff, Manfred Bree, Bodo Muth, Reinhard Böhme,

Vor 80 Jahren/1945     Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg zu Ende

Vor 80 Jahren/ 1945    Flucht und Vetreibung         

Vor 80ig Jahren waren 12 bis 14 Millionen Deutsche und deutschstämmiger Angehöriger von Flucht und Vertreibung betroffen. In Ladeburg siedelten sich Familien aus Ostpreußen, Schlesien, Pommern, Böhmen und Mähren an, hier fanden sie eine neue Heimat.

Vor 80 Jahren/ 1945          Stürzte die Ladeburger Kirchturmspitze herunter

Vor 80 Jahren/ 1945          Brot- und Butterpreise                 

1945 kostete ein Brot 190 und Butter 360 Reichsmark.

Vor 75 Jahren/1950           war Fritz Kessel Bürgermeister in Ladeburg

Vor 65 Jahren/1960           „Flakregiment 16“ Hermann Duncker

Fla-Rakete „Dwina“ war das erste Raketensystem der Luftverteidigung des Warschauer Vertrages. Bekannt wurde sie durch den Abschuss des amerikanischen Aufklärungsflugzeuges Lockheed U-2 am 1. Mai 1960 über Swerdlowsk.  SA-2 „Guideline“ ist der NATO-Codename für die russische S-75

Im November 1960 wurde das Flakregiment 16, Stab und TA-FR 16, von Pinnow nach Ladeburg verlegt. Aufgabe des FR-16 war der Schutz des Berliner Raumes vor Verletzungen des Luftraumes. Im Rahmen des FR-16 war die Aufstellung von 4 Fla-Raketen-Abteilungen mit Fla-Raketen SA-75 „Dwina“ vorgesehen. Noch im gleichen Jahr hatte das FR-16 das 1. Gefechtsschießen in der UdSSR.

ADN-ZB Kluge 7.10.1979 Berlin: Ehrenparade Eine Ehrenparade der NVA zum 30. Jahrestag der DDR war am 7.10.79 in Berlin beeindruckender Auftakt des Jubiläumstages. -Unser Foto zeigt eine Formation Fla-Raketen der Luftverteidigung vor der Ehrentribüne.

Am 7. November 1984 erfolgte die Umbenennung des Fla-Raketenregiments 16 in 41. Fla-Raketenbrigade

Vor 65 Jahren/ 1960          Umzug Poststelle

1960 gab Paul Böhme die kleine Poststelle in seinem Kolonialwarenladen ( An der Kirche), in dem Waren aller Art verkauft wurden, auf. Von 1960 bis 1991 leitete Helma Pätzold die Poststelle im Gemeindehaus (heute Kita), wo Postdienstleistungen aller Art angeboten wurden. 

Briefe, Telegramme und Pakete wurden bis zur Schließung der Poststelle mit dem Fahrrad im gesamten Dorf ausgetragen.

Vor 45 Jahren/1980            Schulschluss 

Nach der Einschulung der Schuljahrgänge bis 1968 wurde die Ladeburger Grundschule, als Nebenstelle der Hermann-Duncker-Schule Bernau, im Schuljahr 1979/1980 geschlossen. Die hier eingeschulten Kinder aus Ladeburg, Lanke, Eichwerder und Börnicke gingen jetzt in Bernau zur Schule. Es war Schulschluss – die über 400jährige Schulgeschichte von Ladeburg ist zu Ende.

Vor 45 Jahren/1980           Gehwegplatten verlegt

Nachdem der Wasserleitungsbau in Ladeburg abgeschlossen ist, Bauzeit war von 1974 bis 1980, konnten mit 1000 Gehwegplatten Teile des Fußweges bis zur Konsumverkaufsstelle verlegt werden. Dank gilt dem Maurer Kurt Rüdiger, Lothar Engelmann und Heinz Keiling.  „Neuer Tag“ vom 24. 09. 1980

Der „Neue Tag berichtet“ am 24. September 1980

Vor 45 Jahren/ Anfang 1980      Bau Bunkeranlage

Internet/Fotogalerie, Bunker Ladeburg 2009

Anfang der 1980er Jahre wurde zwischen Rüdnitz/Hoffnungsthal und Ladeburg ein neuer automatisierter Gefechtsstand (AGS) errichtet. Die Bauzeit belief sich über mehrere Jahre, 1988 erfolgte die offizielle Übergabe des Gefechtsstandes 41.FlaBr in Hoffnungsthal.

Vor 35 Jahren/ 1990          war Dietmar Schulz Bürgermeister in Ladeburg

Vor 30 Jahren/ 1995          Wiederaufbau des Ehrenmals 

Zum Volkstrauertag im Jahr 1995 wurde das nach alten Vorlagen durch den „Wirtschaftsverein Ladeburg e.V.“ und vielen freiwilligen Helfern erbaute Ehrenmal feierlich eingeweiht. Das Denkmal erinnert jetzt an alle Ladeburger Bürger, die durch Kriege und Gewaltherrschaft zu Tode kamen

Vor 30 Jahren/ 1995          Grundsteinlegung Gagfah-Siedlung in Ladeburg  

                         Die roten Dächer südöstlich am Rand von Ladeburg, Foto Facebook 2016

Die GAGFAH wurde 1918 als gemeinnützige Aktien-Gesellschaft für Angestellte-Heimstätten von Angestelltenverfbänden in Berlin gegründet. In Ladeburg entstand nach der Schäferpfuhl Siedlung ein weiteres Wohngebiet verschiedener Fertighausanbieter wie Sjödalhus, Kern Haus, Haacke Haus und Kühn Bausatzhaus, die Gagfah-Siedlung, das heutige Blumenviertel. Schon 1996 zogen die ersten Hausbesitzer oder Mieter in ihr neues Zuhause.

Vor 30 Jahren/1995           Abwasserversorgung

1995 begann der Wasser- und Abwasserverband „Panke/Finow“ mit dem umfassenden Ausbau und Anschluss der einzelnen Grundstücke an das Abwassernetz des Verbandes.

Vor 25 Jahren/ 2000          Jahrhundert- und Jahrtausendwende

Milleniumfeierlichkeiten 1999/2000                  Millennium (von lateinisch mille „tausend“ und annus „Jahr“) steht allgemein für: Jahrtausend, eine Zeitspanne von 1000 Jahren. Umgangssprachlich eine Jahrtausendwende. Im Jahr 1999 bereitete sich die Welt auf die Silvesterparty ihres Lebens vor. Im gregorianischen Kalender stand das Jahr 2000 vor der Tür und damit sollte nicht nur das 21. Jahrhundert, sondern auch das 3. Jahrtausend n. Chr. anbrechen.

Neujahr in Sydney, Australien/ Foto: iStockphoto.com/zetter

In Ladeburg begrüßte man das neue Jahrhundert und Jahrtausend im „Landhaus Ladeburg“. Vielerorts versanken die Silvesterknaller im Starknebel dieser Nacht.

Vor 25 Jahren/ 2000          Naturschutzgebiet „Ladeburger Schäferpfühle“

Schäferpfühle 2024

Im Dezember 2000 wurde das Naturschutzgebiet „Ladeburger Schäferpfühle festgeschrieben. Schutzzweck ist die Erhaltung und Entwicklung eines nacheiszeitlich entstandenen Flachmoorkomplexes mit standorttypischer Biotopausprägung und Artenzusammensetzung. Es ist Standort seltener, in ihrem Bestand bedrohter Pflanzengesellschaften wie  reicher Feucht- und Frischwiesen, Großseggenriede und Kleingewässer sowie Weiden- Faulbaumgesellschaften. Es ist Lebensraum und Nistplatz bestandsbedrohter Vogel- und Amphibienarten sowie heimischer Orchideen.

Vor 25 Jahren /2000          Gründung Förderverein Dorfkirche Ladeburg e.v.

Am 26.Juni 2000 gründete sich der Förderverein „Dorfkirche Ladeburg e.V.“ Zweck des Vereins ist die Förderung von Kunst und Kultur sowie des Denkmalschutzes für die Dorfkirche Ladeburg. Dazu wurden Konzerte, Ausstellungen, Theaterauf-führungen, Kirchenführungen und vieles mehr veranstaltet. Das zweite und wichtigste Anliegen des Fördervereins ist es, Mittel für Erhaltungs- und Restaurierungsmaßnahmen der Kirche zu sammeln. 

Durch Spenden an den Förderverein konnten unter anderem die unvollständigen, nach dem Krieg eingelagerten Kronleuchter schrittweise restauriert und wieder an ihren Platz im Kirchenschiff aufgehängt werden.

Vor 20 Jahren/ 2005          Feierte die Feuerwehr ihren 80. Geburtstag

Feierlichkeiten auf der Dorfaue zum 80. Jubiläum mit Fahnenweihe/ August 2005

Ein Geschenk der seit Juni 2000 bestehenden Partnerwehr aus Siedenlangenbeck/Altmark

Vor 20 Jahren/2005       Grundsteinlegung für  „Kita der Kleine Strolche“ 

Der Ladeburger Kindergarten am Dorfpfuhl in der Schmetzdorfer Straße platze aus allen Nähten, schon seit Anfang der 1950er Jahre gingen dort die heutigen „Großväter“ als kleine Knirpse in die Krippe oder in den Kindergarten.

Für einen neuen Kindergarten musste das ehemalige Gemeindehaus in der Bernauer Straße 7 weichen. Vor 20ig Jahren war die feierliche Grundsteinlegung für den Kita-Neubau.

Der damalige Bürgermeister der Stadt Bernau bei Berlin, Hubert Handke, der Ortsteilbürgermeister Dr. Ulrich Herrmann und Ladeburger Kinder legten im Dezember 2005 eine Hülle mit zeitgenössischen Utensilien in den Baugrund.

Vor 5 Jahren/ 2020             Beginn der Corona Pandemie

Anfang 2020 hat sich das Coronavirus weltweit ausgebreitet. Zunächst war China schwer getroffen, andere Staaten wähnten sich in Sicherheit. Eine lokale Epidemie wurde zur Pandemie und ein Ausnahmezustand auf der ganzen Welt wird zur Normalität. 

Ausstellung der Malerin Galina Mazin Datloof in der Ladeburger Kirche im September 2022 Mode und Masken aus den Jahren 1679 und 2020

Wie war das in unserer Region?  Einige Punkte sollen erwähnt werden:

Test – und Maskenpflicht in Geschäften, Werkstätten, Bus und Bahn. Es fehlten Millionen Masken, aus Stoffresten wurden diese selbst genäht. Schulen und Kitas schließen, die Kinder müssen irgendwo und irgendwie zuhause unterrichtet werden, Online-Unterricht und Homeschooling werden eingeführt. Es dürfen sich nur noch zwei Leute treffen, Friseure müssen schließen, dann machte auch die letzte Kneipe zu. Weihnachten darf nur im kleinen Kreis gefeiert werden, Silvester darf kein Feuerwerk verkauft werden, in Deutschland werden Ländergrenzen geschlossen. Alle Krankenhäuser sind überfüllt und das Personal arbeitet bis zum Umfallen. Im Dezember 2020 bekommt der erste Impfstoff gegen Corona eine Zulassung.

Um 18.00 Uhr wird deutschlandweit geklatscht, in Ladeburg musiziert Frau Euler zu dieser Zeit gegenüber der Kirche aus dem Fenster des Kirchengemeindehauses.

Vor 5 Jahren/2020             Ausstellung in der Kirche

Auf dem letzten Drücker konnte noch im Coronajahr 2020 die große Ausstellung über „400 Jahre Ladeburger Schulgeschichte“, die Geschichte der Seidenraupenzucht, der Spinner und Weber unter dem Motto „Ein Kokon für Ladeburg“ und vieles mehr im Sommer des Jahres unter der Schirmherrschaft des Fördervereins Dorfkirche Ladeburg, dem Ortsbeirat und des Heimatvereins mit über 900 Besuchern durchgeführt werden.  Nur 15 Personen durften nacheinander unter Berücksichtigung aller Hygiene-maßnahmen den Kircheninnenraum zur Besichtigung der Ausstellung betreten.

Kolonialwaren und Feinkost Willy Perwitz um 1938, eine Familiengeschichte zum Anfassen.

Vor 5 Jahren/2020             Erstes Klappstuhltheater

Im Coronajahr 2020 wurden auch Kulturstätten und Theater geschlossen. Besonders kleinere Theaterstätten hatten es schwer. So entstand eine Idee am Biertisch, in einem Gespräch mit Freunden, Julia Horvath und Sascha Gluth vom „Theater am Wandlitzsee“ und Jens Thaute wurde per Handschlag das “Klappstuhltheater“ in Ladeburg geboren.

Klappstuhltheater auf der Ladeburger Dorfaue 2020, Foto: Bernau Live

Das „Theater am Wandlitzsee“ verlegte ihre Spielstätte auf die Ladeburger Dorfaue. Das Stück „Sommer, Sonne, Sonnenbrand“ wurde bei schönstem Wetter mit Unterstützung der Stadt Bernau bei Berlin ein voller Erfolg. Seitdem tragen Jahr für Jahr hunderte Theaterbesucher ihren Klappstuhl auf unsere Dorfaue, um unter alten Bäumen bei Bratwurst und Bier einen unvergesslichen Kulturabend zu erleben.

Ladeburg hat per 1.1.2025         knapp über 3200 Einwohner

Literaturnachweis:

Auszüge aus „Ladeburg – eine Zeitreise“, Petra Domke, Hrsg. Beate Thaute, Verlag Spree – PR, Berlin 2005, Ladeburger Gemeindevertreterprotokolle, Ladeburger Kirchenbücher, Oberbarnimer Dörfer von Rudolf Schmidt , 400 Jahre Ladeburger Schulgeschichte, Chronik Feuerwehr  Ladeburg, Domdorf im Spiegel alter Akten von Rolf Gerlach, Bunker Ladeburg/Internet Fotos: Privatsammlung Familie Dieter Thaute, soweit nicht anders angegeben Beate Thaute, Ladeburger Familien Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ohne Zustimmung der Autorin ist unzulässig.

Allen Lesern und Leserinnen der „Ladeburger Geschichten“ ein gesundes und friedliches Jahr 2025.